London 2008

Wieder einmal war es Zeit für einen kinderlosen Städtetrip zu viert, diesmal sollte es London sein. Schon im Mai hatten wir im Internet Flug und Hotel zusammen gebucht, wochenlang Reiseberichte und Infoseiten gelesen, Eintrittstickets vorab bestellt usw. – jetzt konnte es endlich losgehen:

Freitag, 10. Oktober 2008

Da der Gesamtpreis der Reise nur unerheblich teurer war, als wenn wir am Samstag morgen geflogen wären, haben wir uns für einen Flug am späten Freitag abend entschieden, um am Samstag dann ausgeruht den ganzen Tag Zeit für London zu haben. So machten wir uns also nach der Arbeit um 16.30 Uhr auf den Weg Richtung Nürnberg. Schon zuhause hatten wir per Web-Check-in unsere Boardkarten ausgedruckt, so dass wir dann eigentlich viel zu bald am Flughafen waren. Das machte aber nichts, denn so blieb uns noch genug Zeit zu einem Imbiss und um mit einem Gläschen Sekt auf ein paar schöne Tage anzustoßen.
Unser Flug mit einer Boeing 737 ging pünktlich und so landeten wir ca. um 20.05 Uhr in London Stansted (Ortszeit). Das Gepäck war sehr schnell auf dem Band und so standen wir bereits um 20.30 Uhr an der Abfahrtstelle des Easybus. Die Tickets hatten wir schon vorab gekauft, hin und zurück kostete es ca. 13 GBP, also umgerechnet ca. 17 Euro – sehr viel weniger als eine Fahrt mit dem Stansted Express. Leider war der Bus um 20.30 Uhr schon voll belegt, so dass wir noch eine 1/2 Stunde auf unsere reservierten Plätze für die Fahrt um 21.05 Uhr warteten, dann erlebten wir endlich die erste Linksfahrt in London – und das mit einer abenteuerlichen Geschwindigkeit. Bereits nach 70 Minuten (veranschlagt waren 95 Min.) erreichten wir die Bushaltestelle in der Nähe der Victoria Underground Station, wo uns die District Line zur Gloucester Road brachte. Gut, dass wir die Oyster Card auch schon im Voraus bestellt hatten, so verloren wir keine unnötige Zeit. Von der Haltestelle aus waren es nur ca. 5 Min. Fußweg bis zu unserem Hotel Ambassadors in der Collingham Road. Nach dem Einchecken gabs noch ein „Betthupferl“ in Form von einem Bier bzw. Rotwein, dann ging es in die Falle, denn am nächsten Tag hatten wir ein volles Programm.

Samstag, 11. Oktober 2008

Da wir auf dem Hotelzimmer Möglichkeiten zum Tee- und Kaffeekochen hatten, frühstückten wir dort mit mitgebrachtem Kuchen und Brötchen, dann nahmen wir wieder die Discrict Line Richtung St. Pauls Cathedral. Um kurz nach 9.00 Uhr waren wir dort und mussten nur kurz für die Tickets anstehen (regulär 10 Euro, mit Discount 8 Euro). Wir besichtigten zuerst ein wenig die Kirche von innen, dann, als um 9.30 Uhr der Eingang zu den Galleries geöffnet wurde, machten wir uns auf den Weg nach oben. 257 Stufen waren es bis zur Whispering Gallery, der Flüsterempore, 119 bis zur Stone Gallery und nochmal 152 Stufen zur Golden Gallery – insgesamt also 528 Stufen nach oben, aber es hat sich gelohnt. Der Ausblick 85 m über dem Kathedralenboden hinunter auf London ist einfach wunderbar, wir waren froh, dass wir uns für diese Variante und gegen das London Eye entschieden hatten. Als wir genug gesehen und fotografiert hatten, machten wir uns wieder an den Abstieg und fuhren mit unserer Kirchenbesichtigung fort. In der Krypta der Kirche ist u.a. das Grab Lord Nelsons. Von dort unten aus kann man auch in die OBE Chapel, diese war allerdings gerade geschlossen, weil dort gleich eine Hochzeit der oberen Zehntausend stattfinden sollte. Aber auch das war interessant, einmal die höheren Ladies mit ihren noch höheren Hüten zu sehen.

Nach der St. Pauls Cathedral war es Zeit für eine kurze Rast mit Imbiss am Trinity Square mit Blick auf den Tower, danach gingen wir zur Tower Bridge. Die Tickets hierzu hatten wir ebenfalls schon dabei. Über die verglaste Fußgängerbrücke in luftiger Höhe gelangten wir zu den Maschinenräumen, wo die alten Dampfmaschinen stehen.

Im Anschluss daran spazierten wir an der imposanten City Hall vorbei zur nächsten Tube Station und fuhren Richtung Big Ben und Parliament Hall. Dort angekommen, waren wir erstmal sehr erstaunt über die Größe dieses Gebäudes, das hatten wir uns alles viel kleiner vorgestellt.

Unser nächster Anlaufpunkt war die Westminster Abbey, rechtzeitig zum Evensong um 15.00 Uhr trafen wir dort ein. Der Besuch des Evensongs ist sehr zu empfehlen, auf diese Weise spart man sich den nicht unerheblichen Eintritt und kommt in den Genuss des Abbey Chors. Die Andacht dauert eine knappe Stunde und ist sehr, sehr beeindruckend – Gänsehautfeeling pur. Eine bloße Besichtigung der Abtei hätte niemals einen solchen Eindruck hinterlassen können.

Nach dieser Verschnaufspause hatten auch unsere Männer wieder Kraft genug zum nächsten Tagesordnungspunkt, nach einem kurzen Stopp beim Piccadilly Circus stürmten wir das Harrods! Besonders beeindruckend waren hier die Ägyptischen Hallen und die Lebensmittelhallen und – was für ein Glück – auch der Weihnachtsmarkt hatte schon geöffnet!! 😉

Soviel Bummeln macht hungrig und so machten wir uns anschließend auf den Weg nach Chinatown, wo wir unser Abendessen einnahmen und das bunte Treiben auf der Gerrard Street beobachteten.
Wir waren zwar schon reichlich kaputt vom vollen Tagesprogramm, aber ein Besuch in einem Pub musste natürlich noch sein, erst danach machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel zu unserem traditionellen „Gläschen Wein – Betthupferl“…

Sonntag, 12. Oktober 2008

Nach dem Frühstück auf dem Zimmer machten wir uns auf den Weg Richtung Whitehall, denn um 10 Uhr sollte dort die Horse Guards Parade stattfinden. Sollte – denn wegen des heute stattfindenden Halbmarathons fiel diese aus.
Also gingen wir uns zu Fuß weiter über die Mall zum Buckingham Palace, dort standen schon etliche Besucher, um das Changing of the Guards um 11.30 Uhr zu erleben. Auch wir versuchten durch die Wartenden hindurch einen Blick auf den Palast zu erhaschen und nur zufällig sahen wir dann in einer anderen Ecke ein kleines Schild, auf dem „No Guard Changing Ceremony today“ stand – Pech gehabt!!!!

Gottseidank hatten wir noch nicht allzulange gewartet, es war erst kurz vor 11 Uhr und so gingen wir gleich weiter nach Notting Hill auf die Portobello Road. Die kleinen Lädchen und Marktstände dort sind hübsch anzusehen und natürlich mussten wir auch den Travel Book Shop aus dem Film „Notting Hill“ aufsuchen!
Unsere nächste Station war die Speakers Corner am Hyde Park, die heute am Sonntag natürlich sehr gut besucht war. Eine Weile hörten wir den verschiedenen Sprechern dort zu, dann picknickten wir an einer Bank im Park.

Weiter ging es Richtung Covent Garden, dort gefiel es uns noch besser als in der Portobello Road, die vielen Straßenkünstler und putzigen Geschäfte sind sehr kurzweilig. Erst als der Hunger sich meldete, rissen wir uns los und gingen zum Rock and Sole Plaice in der Endell Street, um dort die obligatorischen Fish and Chips zu verspeisen – lecker!

Mittlerweile war es dunkel geworden und so gerade richtig, um die Tower Bridge bei Nacht zu erleben. Wir hatten sogar Glück und kamen rechtzeitig zu einer Brückenöffnung.

Danach begutachteten wir auch den Piccadilly Circus bei Nacht und kehrten zum Abschluss des Tages noch in einem Pub an der Gloucester Road ein, allerdings wurde dort um viertel vor 23 Uhr mit einer Riesenglocke die letzte Runde eingeläutet und pünktlich um 23.00 Uhr mussten tatsächlich alle das Lokal verlassen.

Montag, 13. Oktober 2008

Auch heute frühstückten wir wieder auf unserem Zimmer, die letzten Reste mussten noch weg. Dann machten wir uns abermals auf den Weg zur Whitehall, um 11.00 Uhr sollte dort die Horse Guards Parade stattfinden. Diesmal wurde sie auch tatsächlich durchgeführt, war aber nicht sonderlich beeindruckend.

Jetzt war dann endlich Madame Tussaud an der Reihe! Die Tickets hatten wir schon im Vorfeld organisiert, es waren sogar Fast Track Tickets, die wir aber nicht wirklich gebraucht hätten, denn es war nicht viel los. Trotzdem standen vor den Attraktionen innen sehr viele Leute, ich möchte nicht wissen, wie es dort zugeht, wenn viel los ist…
Sehr lustig war Scream, denn dort stehen keine Wachsfiguren, sondern echte Darsteller, die unvermittelt irgendwo auftauchen und die Zuschauer erschrecken.

Nach einer guten Stunde waren wir durch und gingen weiter zum Kings Cross Bahnhof, um dort das Gleis 9 3/4 aus Harry Potter zu betrachten.
Danach war gerade noch Zeit für einen Imbiss am Fuß des Swiss Re-Towers und einen Spaziergang durchs Bankenviertel, bevor wir uns wieder an die Victoria Station begeben mussten, um unseren reservierten Easybus um 17.00 Uhr zu erreichen. Unsere Koffer hatten wir am Morgen bereits dort in die Gepäckaufbewahrung gebracht. Ohne Staus oder Verspätung erreichten wir den Flughafen Stansted und hatten noch ein bisschen Zeit für die Duty Free Shops, bevor um 20.55 Uhr unser Airbus startete. Um kurz nach 23.00 Uhr landeten wir in Nürnberg.
Auch diese drei Tage waren wieder wunderschön und viiieel zu schnell zu Ende. Großes Glück hatten wir natürlich mit dem Wetter, wir hatten ja die schlimmsten Befürchtungen deswegen (London im Oktober???), wurden aber mit strahlend blauem Himmel, viel Sonnenschein und T-Shirt-Temperaturen überrascht. Sehr gut war es auch, dass wir die Tickets – vor allem die Oyster Card für die U-Bahn etc, bereits im Vorfeld organisiert hatten, das spart eine Menge Zeit und ist bei sehr vielen Sachen auch noch günstiger.
Gespannt sind wir mal, wohin unser nächster Städtetrip uns führt….