Neapel 2014

Im Oktober schnell nochmal den Sommer schnuppern? Günstiges Angebot im Internet gefunden – na dann nix wie los!

Sonntag, 05.Oktober 2014

In aller Früh geht es los nach Stuttgart, dort angekommen sind wir froh, dass wir einen Parkplatz vorreserviert haben, denn andernfalls wäre kein Platz mehr zum günstigen Tarif frei gewesen. Um 12.05 Uhr startet unser AirBerlin-Flieger und nach 1 Std. 45 Min. landen wir in Neapel. Der Flughafenbus „Alibus“ ist sehr zu empfehlen, er fährt ca. alle 20 Minuten in die Stadt und hält nur zweimal, einmal am Hauptbahnhof und einmal an de Piazza Municipio (3 € pro Person). Wir steigen an der Piazza Municipio nahe des Hafens aus und legen per pedes das letzte Stück zu unserem Hotel „Del Golfo“ in der Via Sedile Di Porto zurück.

Nach dem Zimmerbezug und Frischmachen geht es los – für heute haben wir uns den Centro Storico, den Altstadtbereich, ausgesucht. Wir laufen am Universitätsgelände vorbei zur Via San Biaggio dei Librai und besichtigen in der Via San Gregorio Armeno die kunstvoll erstellten Weihnachtskrippen mit ihrem umfangreichen Zubehör. Anschließend geht es weiter in Neapel`s Kathedrale, der Duomo San Gennaro. Leider ist in der Via dei Tribunali die Pizzeria Di Matteo heute geschlossen, wir stärken uns erstmal in der Pastisserie S. Capparelli mit Neapel`s Hausgebäck, den Babas – kleines Hefegebäck, welches mit Rum oder – wie in unserem Fall – mit leckerem Limoncello getränkt ist.

Den ganzen Abend laufen wir noch in der Altstadt umher, und natürlich finden wir auch noch eine leckere Pizzeria. Wir genießen es, um diese Jahreszeit noch lange draußen sitzen zu können!

Montag, 06. Oktober 2014

Gleich nach dem Frühstück laufen wir zum Bahnhof und kaufen uns dort die Artecard Tutta la regione für drei Tage. Diese kostet pro Person 32 €, man darf drei Tage lang kostenlos alle öffentliche Verkehrsmittel benutzen und hat darüber hinaus noch zu zwei Sehenswürdigkeiten freien Eintritt, für eine dritte zahlt man nur 50%.

Das nutzen wir dann auch gleich aus, mit der Circumvesuviana fahren wir nach Pompeij, um dort die Ausgrabungsstätten zu besuchen. Stundenlang streifen wir durch die Gassen der im Jahre 79 n.C. bei einem Vesuvausbruch verschüttete und erst ab dem 18.Jahrhundert wieder ausgegrabene Stadt.

Am Nachmittag – wir haben für heute genug Steine gesehen 😉 – fahren wir wieder mit dem Zug weiter nach Sorrent. Wir bummeln etwas durch die Gässchen, erst am späten Abend fahren wir wieder zurück nach Neapel.

Dienstag, 07. Oktober 2014

Heute steht die Amalfiküste auf dem Programm, wir fahren also gleich nach dem Frühstück wieder nach Sorrent und nehmen dann den Bus nach Amalfi. Die Fahrt an der Steilküste entlang ist sehr abenteuerlich und wir werden mit wunderschönen Ausblicken belohnt. In Amalfi müssen wir etwas warten, bis der Bus nach Ravello abfährt, dieser Ort liegt oberhalb von Amalfi in den Bergen. Zuerst besuchen wir die Villa Rufulo mit dem dazugehörigen Garten, wo einst Richard Wagner für die Oper Parsival inspiriert wurde. Danach geht es in die Villa Cimprone mit ihrer wunderschönen Gartenanlage und den herrlichen Ausblicken über die gesamte Küstenregion. Erst spät kommen wir wieder nach Amalfi zurück, bekommen aber noch Tickets für das letzte Schiff nach Sorrent. Den geplanten Stopp in Positano lassen wir daher ausfallen, aber man hat ohnehin vom Meer aus den schönsten Blick auf die Küste und den „einzigen senkrechten Ort der Welt“.  Die Circumvesuviana bringt uns wieder zurück nach Neapel, heute schaffen wir es auch endlich in die „berühmte“ Pizzeria Di Matteo, wo auch Bill Clinton schon zu Besuch war. Die Pizza schmeckt fantastisch, und das bei einem  Preis von 4-5 € und 3,50 € für einen Liter Rotwein….

Mittwoch, 08. Oktober 2014

Heute wollen wir Neapel noch einmal genau erkunden. Wir starten mit einem Besuch des achäologischen Nationalmuseums, wo viele weitere Fundstücke aus Pompeij zu begutachten sind. Anschließend fahren wir mit einem Minibus zum Cimitero di Fontanelle – ein in einem ehemaligen Steinbruch untergebrachten Friedhof mit unzähligen Skeletten. Ziemlich gruselig, in diesem Höhlensystem herumzulaufen, wir sind erleichtert, als wir wieder das Tageslicht erreichen. Trotzdem haben wir vom Thema noch nicht genug und besuchen auch noch die Katakomben von San Gaudioso mit ihren in die Wand eingemauerten Schädeln, die dazugehörigen Körper wurden dann als Fresken auf die Wand gemalt, teilweise mit Kleidung.

Nun reicht es uns aber mit dem Untergrund, nach einer kleinen Pizzapause gehen wir zur Via Toledo, der größten Einkaufsstraße Neapels. Gegenüber der Galeria Umberto I. ist die Seilbahnstation Centrale, wir fahren damit hinauf zum Vomero und laufen auf das Castel Sant`Elmo, von dort aus haben wir einen beeindruckenden 360° auf die Stadt und die Küstenregion. Mit der Funicolare Chiaia fahren wir wieder hinunter in und müssen uns im Yuppiecafe der Stadt erstmal stärken, bevor wir uns auf die Suche nach unserem Abendrestaurant machen. In unserem Reiseführer wurde die Osteria della Mattonella erwähnt, dort kann man essen wir im „Wohnzimmer einer italienischen Mamma“. Wir laufen durch die Via Chiaia mit ihren teuren Edelboutiquen und finden erstmal die richtige Abzweigung in die Via Nicotera Giovanni nicht. Kein Wunder diese befindet sich als Brücke über unseren Köpfen und wir müssen den im Brückenpfeiler versteckten Aufzug benutzen. Tja, und dann passiert es – wir bleiben mitten in Neapel in einem kleinen, alten 8-Personen-Aufzug stecken. Es ist sehr eng hier drin und es wird immer wärmer. Gottseidank wird der Aufzug videoüberwacht und der Wärter befreit uns – der Aufzug hatte es nicht ganz nach oben geschafft, weil eine Person zuviel drin war, deshalb ging natürlich dann auch die Tür nicht auf.

Wir freuen uns, als wir endlich in der Osteria ankommen und genießen die Spaghetti Calamari und den Vino Rosso. Auf dem Rückweg nehmen wir dann allerdings freiwillig die Treppe!

Donnerstag, 09. Oktober 2014

Heute fahren wir mit einem Jetfoil (etwas schneller, aber auch teurer als die normalen Autofähren) nach Capri. Dort angekommen müssen wir uns zuerst am Schalter „Biglietteria Funicolare“ die Fahrkarten erwerben bevor wir uns am eigentlichen Aufzug schräg gegenüber anstellen. Es gibt einige, die erst vergeblich in der Schlange stehen und erst beim Einsteigen merken, dass sie noch keine Karten haben. Die Fahrt hinauf kostet 1,50 €. Zuerst schlendern wir etwas durch die Stadt, dann nehmen wir den Bus nach Anacapri, auch hier müssen wir wegen der Touristenmassen ganz schön warten. Endlich in Anacapri angekommen laufen wir zur Villa San Michele des Arzt und Schriftstellers Axel Munthe. Das Haus liegt in einem herrlichen, sehr gepflegten Park mit traumhaftem Ausblick über die Insel, auch verlaufen sich die Menschenmassen hier etwas, sehr erholsam. Wieder zurück in Capri Stadt lassen wir uns am Hafen in einer Kneipe nieder, dann nehmen wir um 15.25 Uhr die Fähre zurück nach Napoli Beverello. Unseren letzten Abend in Neapel verbringen wir wieder im Centro Storico, diesmal probieren wir die Pizza von Sorbillo, auch sehr lecker!

Freitag, 10.Oktober 2014

Abreisetag – mit der Metro fahren wir zum Bahnhof und nehmen von dort wieder den Alibus zum Flughafen. Unser Flug startet pünktlich und in Stuttgart erhalten wir in der Rekordzeit von 13 Minuten unsere Koffer – so flott ging es noch nie.

Ein sehr schöner Kurzurlaub ist wieder zu Ende. Neapel Stadt hat uns sehr, sehr gut gefallen, die Amalfiküste und Capri sind zwar wunderschön, aber dafür natürlich auch sehr von Touristen überbevölkert.

Wir haben uns vorgenommen, auch im nächsten Jahr wieder im Herbst einen Trip in den Süden zu unternehmen – so nimmt man noch etwas „Sommer und Sonne“ mit in den oft so ungemütlichen Herbst Deutschlands.