Norwegen 2022

Freitag, 11.03.2022 Bad Staffelstein – Hamburg

Heute ist es nun endlich soweit – der langersehnte Urlaub kann starten! Da unsere ursprüngliche Bahnfahrt von Bad Staffelstein nach Bamberg Verspätung haben wird, fahren wir direkt nach Bamberg und steigen dort in den ICE ein, der uns direkt zum Hauptbahnhof Hamburg bringt. Nach der entspannten Zugfahrt steigen wir am Hauptbahnhof um in die S1 Richtung Pinneberg, am Bahnhof Reeperbahn steigen wir um in die Buslinie 111, die Haltestelle Fischauktionshalle ist nur wenige 100 m von unserem Hotel Ginn am Elbspeicher entfernt. Wir haben dieses Hotel ausgewählt wegen der direkten Nähe zum Cruise Center Altona, wo unser Schiff morgen ablegen wird.

Nach dem Einchecken machen wir uns auf zum in unmittelbarer Nähe gelegenen Schellfischposten – die älteste Seemannskneipe Hamburgs, in der immer die Kultsendung Ina´s Nacht mit Ina Müller gedreht wird. Ein Bierchen genießen wir dort in dem urigen Lokal mit einer sehr netten Wirtin. Dann machen wir uns auf in Richtung Landungsbrücken, direkt am Wasser finden wir einen Platz und genießen dort die warmen Strahlen der Frühlingssonne.

Immer wenn wir in Hamburg sind gehört ein Besuch in der Tower Bar im Hotel Hafen Hamburg zum Pflichtprogramm. 62 m über Hamburg stimmen wir bei einem leckeren Cocktail Kiez Cruising mit herrlichem Blick auf den Sonnenuntergang auf unsere bevorstehende Kreuzfahrt ein.

Einen kurzen Schreckensmoment erleben wir, als wir erfahren dass die AIDAsol nicht pünktlich in Hamburg einlaufen wird – kurz steht das Thema Abfahrt erst am Sonntag zur Debatte. Wir fragen im Hotel nach, hier hätten wir keine Chance auf eine Verlängerung. Aber um 17.00 Uhr entspannt sich die Lage, wir erhalten eine SMS von Aida, dass sich  der Checkin um 3 Stunden auf 14.25 Uhr verschieben wird, das Auslaufen ist erst um Mitternacht und nicht wie geplant um 18.00 Uhr.

Unser Abendessen nehmen wir in der L`Osteria direkt an der Elbe ein, sehr empfehlenswert!

Samstag,  12.03.22  Hamburg

Wir haben ja heute mehr Zeit als geplant, also schlafen wir länger und frühstücken dann sehr lange im 8.Stock des Hotels mit wunderbaren Blick auf die Elbe.

Unser Gepäck können wir im Hotel einlagern und erkunden erst noch die nähere Umgebung, bevor wir uns auf den kurzen Weg (10 Min. zu Fuß) zum Cruise Center Altona begeben. Leider ist die Gepäckschlange beim Einchecken sehr sehr lang, wir benötigen ca. 45 Minuten bis wir unsere Koffer endlich los sind. Hier wäre m.E. Verbesserungsbedarf seitens AIDA angebracht.

Das weitere Einchecken im Terminal mit Kontrolle der Papiere, Impfnachweise, Durchführen des PCR-Tests verläuft aber reibungslos und sehr gut strukturiert und durchorganisiert. Wir können direkt unsere Kabine aufsuchen – aber dann beginnt das große Zittern und Warten auf das Ergebnis des PCR-Tests. Ein paarmal werden einzelne Kabinennummern aufgerufen, dann endlich kommt die erlösende Durchsage, dass unsere Testgruppe die Kabinen verlassen dürfen. Unsere Freude ist riesengroß, unsere selbst auferlegte Quarantäne ab 3 Wochen vor der Reise hat sich also gelohnt und wir dürfen diese Reise antreten. Nach der Absolvierung der Seenotrettungsübung stehen uns alle Bereiche der AIDAsol zur Verfügung.

Sonntag, 13.03.22 Tag auf See                                                                                                                

Unseren ersten Seetag genießen wir mit der Erkundung des Schiffs, einem Facebook-Gruppentreffen an der Poolbar und Sonnentanken auf dem Pooldeck.        

Montag, 14.03.22 Haugesund

Pünktlich um 8.00 Uhr legen wir in Haugesund, unserem ersten Hafen, an. Wir erkunden die Stadt bei herrlichem Wetter zu Fuß. Zuerst laufen wir die Haraldsgata entlang, dies ist die längste Fußgängerzone Norwegens. Eine kleine Wanderung führt uns zum Haraldshaugen, dem Nationalmonument, das die Unabhängigkeit Norwegens repräsentiert.  Am Wasser entlang laufen wir zurück Richtung Stadt, am Indre Kai entlang finden sich zahlreiche Restaurants und Kneipen, die aber größtenteils noch geschlossen sind. Unser letzter Weg führt uns zum rosafarbenen Rathaus der Stadt, dann laufen wir wieder zurück zum Schiff.

Dienstag, 15.03.22 Tag auf See                                                                                                               

Der zweite Seetag – wir schlafen so richtig aus und genießen die – noch – ruhige See bei herrlichem Sonnenschein. Aber man merkt, dass wir uns schon ein gutes Stück weiter nördlich befinden, der Fahrtwind fühlt sich schon ganz schön kalt an.

Für heute Nacht um 2.00 Uhr ist die Polarkreisüberquerung geplant und wir möchten dies gerne live auf Deck miterleben, wenn der Kapitän sein Typhoon erklingen lässt um Neptun zu begrüßen und milde zu stimmen. Warm eingepackt gehen wir um kurz nach 23.00 Uhr zur Außenbar und gerade als wir ankommen geht es los – es kommen tatsächlich die ersten Nordlichter!  Zuerst nur ganz schwach, aber dann laufen bis vor an den Bug und haben eine tolle Sicht auf mehrere Nordlichter, teilweise über die ganze Breite des Horizonts. Es ist ein phänomenales Erlebnis, das live zu sehen, einfach unbeschreiblich. Leider dauert das Ganze nur etwa 15 Minuten und so kommen die Gäste, die durch die Durchsage des Kapitäns in den Kabinen informiert wurden, zu spät – was hatten wir für ein Glück und wohl die richtige „Nordlicht-Intuition“! Zurück an der Ocean Bar verbringen wir noch eine angenehme Zeit mit anderen Gästen, um 1.35 Uhr ertönt dann das Typhoon, wir haben den Polarkreis überquert, nun wird es auch für uns Zeit, die Kabine aufzusuchen.

Mittwoch, 16.03.22 Bodø

Da wir keinen festen Ausflug gebucht haben, lassen wir es heute ruhig angehen und machen erst gemütlich Frühstück, bevor wir uns zu Fuß aufmachen, die Stadt zu erkunden. So richtig viel gibt es dort nicht zu sehen, aber die Domkirke ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Wir schlendern ein wenig durch die Straßen, am kleinen Hafen sehen wir tatsächlich einen Schwimer, der sich bei ca. 7° Wassertemperatur in das kühle Nass hineinbegibt….

Pünktlich um 16.00 Uhr legen wir ab, und als wir nach ca. 2 Stunden auf dem offenen Nordmeer sind, fängt es ganz schön zu wackeln an. Im Speisesaal rattern die Tellerstapel in den Halterungen und ab und zu muss man auch mal das Weinglas festhalten. Aber als der Kapitän nach ein paar Stunden den Kurs ändert, werden die Wellen wieder schwächer und schaukeln uns sachte in den Schlaf.

Donnerstag, 17.03.22  Tromsø

Am Vormittag fahren wir durch die wunderschönen norwegischen Fjorde, beim Frühstück haben wir daher einen wunderschönen Ausblick und können sogar Wale beobachten. In Tromsø angekommen, wollen wir eigentlich gleich mit dem AIDA-Shuttle in die Stadt fahren, erwischen aber leider den verkehrten Shuttlebus, der uns nur aus dem Hafengelände fährt, da es aufgrund behördlicher Vorgaben verboten ist, sich zu Fuß auf dem Hafengelände aufzuhalten. Deshalb steigen wir außerhalb des Hafens um in den Linienbus Nr. 42, dessen Tagestickt aber das Gleiche kostet wie der von AIDA angebotene Shuttle. Im der Stadt angekommen, besichtigen wir das Zentrum mit seiner hübschen Fußgängerzone. Endlich sehen wir auf dieser Reise richtig viel Schnee!

Am späten Nachmittag kehren wir zurück aufs Schiff und entscheiden uns für einen leckeren Burger als verspätetes Mittagessen bzw. verfrühtes Abendessen, denn dafür bleibt heute aufgrund unserer geplanten Nordlichtertour mit greenadventurs nicht viel Zeit. Leider sind die Wetterbedingungen heute alles andere als gut, die AIDA-Ausflüge wurden daher schon abgesagt und auch wir bekommen um 16.00 Uhr eine Nachricht vom Veranstalter mit einer kostenlosen Stornierungsoption. Aber da dennoch eine, wenn auch geringe, Wahrscheinlichkeit besteht, entschließen wir uns für die Teilnahme. Um 18.40 Uhr werden wir direkt am Schiff abgeholt, unser Guide Kat erklärt uns, wie die Jagd auf Nordlichter abläuft. Sie hat dafür spezielle Apps mit Vorhersagen, wann und wo am ehesten Wolkenlücken entstehen – für heute ist die Wahrscheinlichkeit in Finnland am höchsten. Und so machen wir uns auf die lange Fahrt an den norwegischen Fjorden entlang bis kurz vor die Grenze Finnlands. Da wir fast Vollmond haben, sehen wir viel von der tief verschneiten norwegischen Landschaft. Uns fällt auf, dass in den Fenstern der Häuser überall Lampen sind, auch die Außenbeleuchtungen sind eingeschaltet. Kat erzählt uns, dass dies auf einer alten Tradition beruht, die Lichter wurden früher angemacht, um Wanderern zum Einen den Weg zu zeigen, zum Anderen aufzuzeigen, dass dies ein Haus ist, in dem jeder willkommen ist, sich aufwärmen kann und auch eine warme Mahlzeit bekommt. Natürlich ist das heute nicht mehr so, aber die Tradition der Lichter wurde beibehalten – von Anfang September bis Ende März, wenn die Nächte lang sind, brennen sie 24 Stunden am Tag.

Kat hält sich genau an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, nur 2 km darüber wären ca. 150 € Strafe fällig. Sollte man einen Elch „erlegen“, darf man 60% des Fleisches behalten, hat aber dafür ein schrottreifes Auto ;-). Rentiere gehören den Samen, bei einem Unfall mit einem Rentier muss man das melden und der Besitzer erhält eine Entschädigung vom Unfallverursacher.

Auf einer Hochebene kurz vor der Grenze Finnlands hält Kat an, im Windschatten des Fahrzeugs machen wir ein kleines Lagerfeuer, um das wir uns herumsetzen und mit heißem Tee/Schokolade, Zimtschnecken und warmer Gemüsesuppe von Kat vewöhnt werden. Am besten schmecken natürlich die gerösteten Marshmellows!!! Es ist mittlerweile nach 23.00 Uhr und das letzte Wetterupdate ergibt leider keine guten Nachrichten. Die vorhergesagten Wolkenlücken sind ausgeblieben und es macht keinen Sinn, noch weiter nach Finnland hineinzufahren. Schade, aber die Nordlichter sind eben ein Naturphänomen und nicht zu beeinflussen. Mittlerweile sind wir auch trotz der uns zur Verfügung gestellten Thermosuits etwas durchgefroren und freuen uns, im Auto wieder etwas aufgewärmt zu werden. Während der langen Rückfahrt nach Tromsøist es im Fahrzeug auch sehr still, immer wieder nickt der eine oder andere ein. Um 1.55 Uhr sind wir wieder am Schiff und werden beim Checkin mit einem fröhlichen „Good morning“ von den Mitarbeitern begrüßt.

Freitag, 18.03.22 Tromsø

Natürlich schlafen wir heute länger und machen erst kurz vor Schließung des Restaurants ein kleines Frühstück. Für heute ist sowie schlechtes Wetter mit Dauerregen angesagt und wir haben keine weitere Besichtigung Tromsös geplant. Der Regen lässt aber trotzdem noch auf sich warten, erst um 12.00 Uhr fängt es an – dann aber so richtig!

Schon im Vorfeld hat meine Wetter-App angezeigt, dass für unser nächstes Ziel Honnigsvag Sturm gemeldet ist – wir waren schon sehr auf die wackelige Anfahrt gespannt. Zufällig erlauschen wir um kurz nach 12.00 Uhr eine Crew-Durchsage, in der von einer Umroutung die Rede ist. Kurz danach gibt es auch eine offizielle Durchsage, in der der Kapitän eine Person von jeder Kabine ins Theatrium bittet – so etwas hatten wir auch noch nicht. Um 13.00 Uhr hält er eine launige Rede, in der er uns das Wetter erklärt und mitteilt, dass der nächste Hafen Honnigsvag wegen der Sturmwarnung entfällt, es wäre einfach zu gefährlich für das Schiff. Wir laufen dafür eher Alta an und sind dadurch dort zwei Tage über Nacht. Die Ausflüge ans Nordkapp sollen trotzdem stattfinden, AIDA hat dafür jede Menge Busse für die 953 für die Nordkapp-Ausflüge angemeldeten Personen organisiert.

Uns stört das nicht weiter, da wir ohnehin keine Nordkapp-Aufenthalt geplant hatten, wir waren dort schon bei einer früheren Reise.

Mit Verspätung legen wir um ca. 13.30 Uhr ab und legen die relativ kurze Strecke nach Alta zurück, bereits vor Mitternacht sollen wir dort anlegen.

Abends haben wir einen Besuch im Buffalo Steakhouse geplant und genießen dort die köstlichen Fleischspezialitäten. Um 23.00 Uhr suchen wir wieder die Ocean-Bar auf, haben tatsächlich Glück und dürfen wieder Nordlichter sehen.

Samstag, 19.03.22 Alta

Um 8.00 Uhr sollen die Busse zum Nordkapp starten, sogar ein Schneepflug wurde organisiert, um die Wege dorthin trotz der widrigen Wetterbedingungen befahrbar zu machen. Beim Frühstück wundert es uns schon, dass um 8.30 Uhr die Busse immer noch unten stehen, und als wir um 9.00 Uhr das Schiff verlassen wollen, kommen uns alle Passagiere wieder entgegen – die Ausflüge wurden leider abgesagt, da das Nordkapp geschlossen ist.

Mit dem AIDA-Shuttle (der heute wegen der abgesagten Ausflüge kostenlos ist) fahren wir ins Zentrum. Da wir einen Tag früher als geplant in Alta sind, haben wir die Möglichkeit die letzten Zieleinläufe des legendären Finnmarkslopjet, einem Schlittenhunderennen über 1200 km, beizuwohnen. Die Teilnehmer sind vor einer Woche zu einem Rundkurs aufgebrochen und kommen an diesem Wochenende wieder zurück. Wir allerdings besuchen zuerst die Nordlichtkathedrale, die in den Jahren 2011-2013 erbaut wurde und außen mit Titanplatten verkleidet ist. Im Untergeschoss wird eine tolle Filmproduktion zum Thema Aurora borealis gezeigt – wunderschöne Aufnahmen!

In der Kathedrale erfahren wir, dass der nächste Teilnehmer des Schlittenhunderennes um ca. 13.00 Uhr zurück erwartet wird, das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und vertreiben uns die Zeit im sehr überschaubaren Zentrum Altas.

Etwas früher als erwartet füllen sich die Zuschauerränge und die Straße entlang der Zieleinfahrt und einer der Musher fährt mit seinem 6er-Gespann zur Hymne von Vangelis ein – seine Familie erwartet ihn nach dem Ziel mit Champagner und jeder Menge Streicheleinheiten für die Hunde. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel, dem wir so völlig ungeplant beiwohnen dürfen! Der nächste Teilnehmer wird erst gegen 23.30 Uhr erwartet, das ist uns nun doch etwas zu spät, auch wenn es sich dabei um einen Deutschen handeln soll. Wir fahren mit dem Shuttle zum Schiff, es trübt jetzt auch zusehends ein, Sonne und Wolken wechseln sich in rasanten Tempo ab.

Sonntag, 20.03.22 Alta 

Für heute haben wir zwei Ausflüge mit AIDA gebucht, diese gehen aber erst am Nachmittag los und wir können den Tag geruhsam angehen lassen.

Unser erster Ausflug führt uns zum Igloo Eishotel – wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Hotel, dass jedes Jahr immer wieder neu aus Schnee aufgebaut wird, immer mit wechselnden Themen. In der Eingangshalle befinden sich mehrere Eisskulpturen, sogar eine kleine Kapelle gibt es, in der man heiraten kann. Wir besichtigen die wunderschönen Zimmer und Suiten, mit mit LED-Beleuchtung und verschiedenen Skulpturen alle unterschiedlich gestaltet sind. Die Betten sind mit Fellen ausgelegt und sehen sehr bequem aus, aber schlafen möchte ich trotzdem hier nicht unbedingt. Wir hätten sogar die Möglichkeit dazu gehabe, da wir ja über Nacht liegen, aber das zu horrenden Preisen. Nach Abschluss der Besichtigung erhalten wir einen Drink an der Icebar, natürlich aus einem Eisglas, das wir später an einer Wand aufstapeln, jedes Glas steht hier für einen guten Wunsch für 2022.

Unser Ausflug nach Päskatum zum Polarlichterschauen startet um 20.30 Uhr und wir fahren mit dem Bus auf eine flache Anhöhe, auf der sich verschiedene Zelte und kleine Hütten befinden. Da es weit von der Stadt entfernt liegt und somit sehr dunkel ist, kann man hier sehr gut die Polarlichter beobachten. Noch dazu ist auch die Wahrscheinlichkeit für das Erscheinen heute nacht sehr groß, aber anscheinend wissen das die Polarlichter nicht, denn sie zeigen sich nur sehr, sehr zaghaft. Kurz vor Mitternacht sind wir wieder am Schiff, legen kurz das Gepäck in die Kabine und dann geht es tatsächlich los – am ganzen HImmel verteilt zeigen sich immer wieder die Polarlichter, es ist ein Traum! Mindestens 30 Minuten geht das Schauspiel, wir können uns gar nicht sattsehen und sind zutiefst beeindruckt. Bis nachts um 3 Uhr sitzen wir noch an der Ocean Bar im Freien und feiern dieses tolle Ereignis!

Montag, 21.03.22 Alta

Da wir unser Besichtigungsprogramm für Alta ja schon am Samstag absolviert haben, verzichten wir zugunsten des längeren Schlafs aufs Frühstück und verbringen einen relaxten Tag auf dem Schiff. Um 15.00 Uhr wollen wir eigentlich ablegen, aber aufgrund starker orkanartiger Windböen benötigt unser Kapitän vier Versuche, bis er endlich um kurz nach 16.00 Uhr ablegen kann. Bei starkem Gegenwind fahren wir durch den Fjord in Richtung offene See, bereits jetzt werden wir schon ganz schön hin und her geschaukelt. Beim Abendessen gibt es schon Momente, wo man das Weinglas festhalten muss, und auch die Spucktüten liegen überall bereit. Nach Mitternacht sind wir auf offener See und kämpfen uns durch 8-9m hohe Wellen, es ist eine recht unruhige Nacht, in der wir im Bett hin und her geschaukelt werden. Unsere Kabine ist ja auf Deck 6 ziemlich in der Mitte, ich möchte nicht wissen, wie das in den Kabinen auf Deck 12 ganz vorne oder hinten schaukelt…..

Dienstag, 22.03.22 Tag auf See                                                                                                               

Wir haben die Nacht trotz weniger Schlaf sehr gut überstanden, aber beim Frühstück sieht man einige recht bleiche Gesichter. Getreu dem Motto „der Magen muss was zu tun haben“ frühstücken wir ausgiebig. Im Laufe des Tages lässt der Wind dann auch nach, die Wellen sind nur noch 4-5 m hoch und gut auszuhalten. Den Nachmittag verbringen wir in der Wellness Oase, leider lässt sich AIDA den Saunabesuch auf diese Art und Weise jetzt auch bezahlen (25 € für vier Stunden am Nachmittag). Wir haben es trotzdem genossen!

Ein alter Seemannsbrauch besagt: „Wer in die Polargebiete reist oder den Äquator überquert, muss seiner Sünden bereinigt und durch die Taufe reingewaschen werden“. Am heutigen Abend findet wieder die Polarkreis-Überquerung statt, dies wird mit einem großen gemeinsamen Polarsprung auf dem Pooldeck gefeiert. Wer möchte, kann sich auch eine Taufurkunde abholen, zusätzlich werden Gratis-Shots ausgeteilt, die – entsprechend der Tradition – gräßlich schmecken.      

Mittwoch, 23.03.22 Trondheim

Bedingt durch den starken Gegenwind kommen wir heute nicht wie geplant um 10.00 Uhr in Trondheim an, sondern erst um 11.30 Uhr. Aber die Zeit reicht alle Mal für eine ausgiebige Stadtbesichtigung zu Fuß, bei meist herrlichem Sonnenschein laufen wir zumm Stiftsgården, der offiziellen königlichen Residenz und dann zum Dom und zum Erzbischöflichen Palast. Durch einen kleinen Park laufen wir entlang des Nidelva Flusses und über die Gamle Bybru in die Altstadt, ein Überqueren alten Brücke mit den leuchtend rot gestrichenen Portalen soll der Überlieferung nach Glück bringen. Wir bestaunen die schönen alten farbigen Speicherhäuser direkt am Wasser und laufen dann über die nächste Brücke wieder zurück in das Stadtzentrum. Die Dronningsgate führ uns einmal quer durch bis zum Hospital mit einer kleinen Kapelle, dann gehen wir die Parallelstraße Kongensgate wieder zurück zum Torget, dem großen Marktplatz. Auf diesem Platz steht die Olavsstatuen, eine 17 Meter hohe Säule mit einer überlebensgroßen Statue des Stadtgründers und Wikingerkönigs Olav I. Trygvason. Die Pflasterung des Platzes hat die Form einer Kompassrose und soll an die Navigationskunst der Wikinger erinnern. Zusammen mit der Säule ist sie gleichzeitig eine riesige Sonnenuhr.

Zurück am Schiff nutzen wir den Sonnenschein noch für einen Cocktail an der Ocean Bar. Um 19.30 Uhr legen wir wieder ab, der Kapitän hat aber nur leichte Wellen vorausgesagt und so bleibt die Nacht recht ruhig, wir können gut schlafen.

Donnerstag, 24.03.22  Ålesund

In Ålesund erwartet uns kein sehr schönes Wetter, der Himmel ist grau verhangen. Wir machen uns wieder zu Fuß auf zur Stadterkundung und kommen nach zwei Stunden wieder trocken am Schiff an, erst dann beginnt der Regen – da haben wir wohl mal wieder Glück gehabt. Bei der Stadtbesichtigung fallen uns vor allem die schönen Jugendstilfassaden der Häuser auf.

Über 400 Stufen kann man auch den Hausberg Aksla erklimmen, auch eine Fahrt durch die mit der Bimmelbahn wurde angeboten, aber darauf verzichten wir wegen der schlechten Aussicht aufgrund der aktuellen Wettersituation.

Pünktlich um 13.00 Uhr laufen wir wieder aus, die ersten 30 Minuten noch durch den Fjord, dann über 1000 km durch die  offene See bis zur Elbmündung, geplant ist die Ankunft dort um Mitternacht. Auf offener See hat sich das Wetter wieder gebessert, je weiter südlich wir fahren, desto stärker soll das Hochdruckgebiet werden. Als Abschluss wird uns vom Kapitän also ein sonniger Seetag versprochen.

Freitag, 25.03.22 Tag auf See    

Der letzte Seetag verwöhnt uns mit herrlichem Sonnenschein. Auf dem Pooldeck ist ein Streetfoodmarkt aufgebaut und es gibt leckeres Essen aus skandinavischen Ländern.                                                                                        

Samstag, 26.03.22 Hamburg

Wir legen pünktlich am Cruise Center Altona an, allerdings verzögert sich der Gepäcktransfer etwas und so verlassen wir erst um 10.45 Uhr das Schiff. Die Wartezeit auf unseren ICE verbringen wir in einem schönen Außencafe neben dem Bahnhof Altona. Ohne Verzögerungen kommen wir um 19.40 Uhr wieder in unserem Heimatort Bad Staffelstein an.

Fazit:

Hauptgrund der Reise war mein Wunsch, endlich einmal Nordlichter zu sehen – und dieser Wunsch wurde mir gleich mehrfach erfüllt und hat mir unvergessliche Momente beschert.

Gleichzeitig kamen wir wieder einmal in den Genuss einer Kreuzfahrt und durften einen entspannten Urlaub verbringen. Unsere eigens angeschaffte „Ausrüstung“ für polare Temperaturen hätten wir in diesem Umfang allerdings nicht gebraucht, wir hatten – für diese Jahreszeit absolut unüblich – nur Werte um den Gefrierpunkt, dies ließ sich auch mit Wind an Bord des Schiffes aushalten.