Rom 2007

Schon lange im Sinn, haben wir es nun endlich in die Tat umgesetzt: unsere allererste Reise nach Rom. Zusammen mit einem befreundeten Paar – die Kinder ließen wir diesmal zuhause – besorgten wir uns bereits im Oktober letzten Jahres die (Billig-)Flugtickets und buchten übers Internet das Hotel. Dann ging es ans Vorbereiten und Planen und schließlich konnte es losgehen:

Sonntag, 25.03.07

Um 9.30 Uhr starteten wir von Bad Staffelstein aus Richtung Stuttgart und kamen nach einer ruhigen Fahrt um kurz nach 12.00 Uhr am Flughafen Stuttgart an. Nachdem wir den Wagen im Parkhaus abgestellt hatten, suchten wir uns ein Plätzchen in der Nähe des Check-In-Schalters. Dort ging es dann erstmal mit dem Mittagessen in Form eines mitgebrachten Picknicks los. Natürlich durfte auch der Prosecco nicht fehlen, um auf ein paar schöne Urlaubstage anzustoßen.
Dermaßen gewappnet bestiegen wir dann nach den üblichen Kontrollen unseren Airbus 319, der auch pünktlich um 14.55 Uhr abhob. Nach einem ruhigen, sehr angenehmen Flug – ich sage nur „Frau am Steuer“ 😉 – landeten wir schon nach 1 Std. 15 Min. am Flughafen Fiumicino in Rom. Das Gepäck war recht schnell abholbereit, wir nahmen uns gleich ein Taxi (Preis 40 Euro – bei vier Personen günstiger als der Leonardo-Express), dessen Fahrer uns in der bekannten italienischen (oder besser römischen) Fahrweise zu unserem Hotel Stella in der Via Castelfidardo brachte. Wir checkten schnell ein, bezogen unser Zimmer und konnten uns so bereits um 18.15 Uhr wieder auf den Weg machen, um zum allerersten Mal Rom zu erkunden.

An den Ruinen der Diocletiansthermen vorbei liefen wir zum Piazza della Repubblica, wo wir unsere erste Kirche besichtigten, die „Santa Maria degli Angeli“. Von außen wirkt die Kirche recht unscheinbar, doch im Inneren erlebten wir zum ersten Mal ansatzweise, wie Kirchen in Rom gestaltet sind: riesengroß, mit viel Prunk, einfach überwältigend. Die Santa Maria degli Angeli wurde von Michelangelo in den Diocletiansthermen erbaut, und zwar im ehemaligen Frigidarium. Besonders bemerkenswert ist der in den Boden eingebaute Meridian. Durch eine Öffnung hoch oben in der Wand wird durch das einstrahlende Sonnenlicht zu bestimmten Zeiten die astronomische Position angezeigt.
Nach diesem kulturellen Punkt gönnten wir uns erstmal einen Espresso/Cappuccino, bevor wir mit der Metro Linie A zum Piazza del Popolo fuhren. Dort wurden gerade die „Trash People“ eines Kölner Aktionskünstlers ausgestellt und am Platz herrschte ein reges Treiben. Durch die Via del Babuino mit ihren zahlreichen Nobelgeschäften ging es zur Spanischen Treppe und nach einem kurzen Aufenthalt weiter bis zum Fontana di Trevi. Klar, dass auch wir ein Geldstück hineinwarfen – schließlich wollen wir ja einmal wieder nach Rom kommen…..
Über die Piazza del Quirinale mit dem gleichnamigen Palast gingen wir am Palazzo delle Esposizioni vorbei zur Santa Maria Maggiore, die allerdings leider schon geschlossen war. So machten wir uns also auf den Weg zurück in unser Hotel, wo wir den Abend bei Rotwein, Käse und Oliven ausklingen ließen.

Montag, 26.03.2007

Bereits um kurz nach 7.00 Uhr verließen wir unser Hotel, um mit dem 62er Bus zum Petersplatz zu fahren. Dies erwies sich als goldrichtig, denn als wir um kurz vor 8.00 Uhr dort ankamen, war der Platz noch fast leer und auch im Petersdom waren nur wenig Besucher, so dass wir diese beeindruckende Kirche so richtig genießen konnten. Nach der Dombesichtigung fuhren wir mit dem Fahrstuhl auf das Dach und in das Innere der Kuppel, der Blick von dort nach unten in den Dom ist einfach überwältigend. Anschließend gingen wir noch die 320 Stufen zu Fuß in die Kuppel hinauf. Dies war zwar recht anstrengend und durch die engen, schrägen Wände auch nicht ganz angenehm, aber der Blick von ganz oben nach unten auf die Stadt, den Petersplatz und die Vat. Gärten ließ einen das alles ganz schnell vergessen. Nach dem Abstieg gönnten wir uns auf dem Dach des Petersdomes noch zwei Cappuccino zu unserem mitgebrachten Frühstück, an diesem Ort bei strahlend blauem Himmel mit nichts zu überbieten….

Nach dieser Pause war es Zeit für die Vatikanischen Museen. Wir hatten uns im Vorfeld überlegt, ob wir den zeitlich aufwendigen Besuch überhaupt machen sollten, aber versuchen wollten wir es schon. Die Warteschlange ging bis zur Ecke der Via di Porta Angelica, im Vorfeld hatte ich gelesen dass man ab hier mit ca. 1 Std. Wartezeit rechnen muss, es war jetzt kurz vor 10.00 Uhr. Wir entschieden uns also fürs Warten und stellten uns brav in der Schlange an, die an der Vatikanmauer entlang zum Eingang der Vat. Museen führte. Endlich – erst nach zwei Stunden – hatten wir diesen erreicht. Im Nachhinein stellten wir fest, dass wir wohl die gerade die Hauptzeit erwischt hatten, denn als wir die Museen wieder verließen, hatte sich die Schlange aufgelöst…..
Im mehr oder weniger Schnelldurchlauf gingen wir zur Sixtinischen Kapelle, die sich ganz am Ende der Museen befindet. In der Kapelle selbst waren sehr viele Besucher und das Ordnungspersonal hatte seine Mühe, für Ruhe zu sorgen bzw. darauf hinzuweisen, dass das Fotografieren verboten sei, ab und zu kamen sogar Lautsprecherdurchsagen, die darauf hinweisen sollten. Alles in allem kein Ort der Stille und der Andacht, aber trotzdem wurde man von der Schönheit und Perfektion der Gemälde von Michelangelo überwältigt. Nach einer gewissen Zeit liefen wir dann den Rundweg weiter zum Ein-/Ausgang zurück, um 13.20 Uhr verließen wir die Museen wieder.

Erschlagen von so viel Kultur beschlossen wir, erstmal eine Mittagspause in Form eines Picknicks abzuhalten, auf dem Weg zur Engelsburg versorgten wir uns mit Snacks und Getränken und ließen uns dann auf einem Mäuerchen bei der Engelsburg nieder. Es war recht unterhaltsam, das Treiben der illegalen Händler auf der Piazza Giovanni XXIII zu beobachten, die bei jedem nahenden Polizeiauto ihre Siebensachen zusammenpackten und für kurze Zeit ums nächste Eck flüchteten. Nachdem wir unseren Hunger und Durst gestillt hatten, gingen wir über die Ponte Sant` Angelo – angeblich die schönste Brücke der Welt – durch die Altstadt Roms zur Piazza Navona, natürlich nicht ohne zuvor an einer Espressobar erneut einen kurzen Stopp zu machen. Auf der Piazza Navona selbst sahen wir vom berühmten Vier-Ströme-Brunnen nicht allzu viel, denn dieser wurde gerade restauriert, wir gingen also ziemlich schnell weiter zum Pantheon an der Piazza della Rotonda. Dieser Rundbau mit seiner beeindruckenden Kuppel, die über einer Holzverschalung in einem Stück gegossen wurde, beherbergt auch das Grab des großen Raffael.

Mmmmh! Unser nächstes Ziel – wie könnte es anders sein – war die wohl berühmteste Eisdiele Roms, Giolitti in der Via Ufficio des Vicario, mit dem besten Eis der Stadt. Wir haben zwar keine Vergleichsmöglichkeit, aber oberlecker war es auf jeden Fall.
Nach dem Eisschlecken am Palazzo Montecitorio, dem Sitz der italienischen Abgeordnetenkammer, gingen wir am Hadrianstempel vorbei zur Kirche S. Ignazio de Loyola, in deren Inneren eine beeindruckende Scheinkuppel zu sehen ist. Weiter ging es über die Piazza Venezia zum Monumento Forum Romanuma Vittorio Emanuele II (das meiner Meinung nach dort nicht so recht hineinpassen will) und zur links davon liegenden Trajanssäule in den Kaiserforen. Von dort aus besuchten wir den Kapitolsplatz mit dem Reitermonument des Kaisers Marc Aurel, um anschließend endlich das Forum Romanum zu betreten. Den Palatin betrachteten wir nur von außen, wir begnügten uns mit einem Spaziergang durch die alten Stätten wie z.B. den Bogen des Septimius Severus, Tempel der Vesta, die große Maxentiusbasilika und den Titusbogen, bevor wir zum Abschluss unseres heutigen Besichtigungsprogramms das Colosseum mit dem Konstantinsbogen daneben erreichten.
Es war bereits 19.00 Uhr, definitiv Zeit fürs Abendessen und so fuhren wir mit der Metro bis zum Circus Maximus und von dort aus mit dem Bus nach Trastevere. In einer kleinen Wirtschaft in einer Seitenstraße ließen wir uns nieder und genossen Antipasti, Salat, Pizza, Tiramisu und natürlich Vino de la casa. Während unseres Aufenthalts kam es doch tatsächlich zu einem – lt. diverser Wetterseiten im Internet für den ganzen Tag vorhergesagten – Regenschauer, ein paar Tröpfchen waren es aber nur und bis wir wieder auf der Straße waren, war schon alles vorbei (soviel zum Thema Glaubhaftigkeit der Wettervorhersagen).
Nach dem reichhaltigen Essen mussten wir uns natürlich noch ein wenig bewegen und so gingen wir durch Trastevere über die Ponte Garibaldi wieder auf die andere Seite des Tibers, um dann am Largo di Torre Argentina wieder mit dem Bus zu einer nächtlichen Stadtrundfahrt Richtung Petersplatz zu starten. Leider sah man vom Bus aus nicht wirklich viel, laufen wollten wir nicht mehr und so fuhren wir von der Engelsburg aus wieder zurück bis zum Termini, von dort aus war es bis zu unserem Hotel nicht mehr weit. Den wunderschönen Tag ließen wir wieder wie es sich gehört mit einem Gläschen Rotwein ausklingen.

Dienstag, 27.03.2007

Nach dem Kofferpacken und Frühstücken ging es mit der Metro A bis zur Station San Giovanni, dort besichtigten wir zuerst die Basilika San Giovanni Laterano, die ehemalige Papstresidenz (erst seit 1377 ist dies der Vatikan) und eigentliche Papstkirche. Entsprechend groß ist auch der Prunk, wir kamen mal wieder aus dem Staunen nicht heraus. Allein schon der Papstaltar, hoch oben hinter den vergoldeten Holzgittern werden angeblich die Schädel der Apostel Petrus und Paulus aufbewahrt. Direkt daneben befindet sich der Lateranpalast, in welchem 1929 die Lateranverträge geschlossen wurden. Schräg gegenüber findet sich auch noch S. Salvatore della Scala Santa mit der einstigen päpstlichen Privatkapelle Sancta Sanctorum – der Inschrift nach der heiligste Ort der Welt. Hinauf zu dieser Kapelle führt die Scala Sancta, dies soll jene Treppe sein, auf der Jesus zum Verhör durch Pontius Pilatus hinaufgestiegen ist. Heute noch rutschen die Pilger diese Stiege auf Knien herauf, auch als wir dort waren. Es gibt allerdings auch noch direkt daneben eine „normale“ Treppe, um die Sancta Sanctorum zu erreichen.

Weiter ging es für uns mit der Metro zurück zur Piazza Vittorio Emanuele II und von dort aus zu Fuß bis zur Santa Maria Maggiore, nicht ohne noch einen kurzen Zwischenstopp in einer Espressobar einzulegen. Auch die Santa Maria Maggiore ist eine der sieben Hauptkirchen Roms und entsprechend groß und beeindruckend.

Nun hatten wir aber genug gesehen und ließen uns in Bahnhofsnähe noch zu einem kleinen Snack nieder. Im Termini selbst versorgten wir uns noch mit ein paar Mitbringseln für zuhause und um 13.30 Uhr wartete bereits wieder der bestellte Shuttle Service an unserem Hotel. DIESE FAHRT werden wir wohl alle nicht vergessen, die Taxifahrt stadteinwärts vor zwei Tagen war völlig harmlos im Vergleich zu dieser Rennfahrt. Schuhmacher hätte es jedenfalls nicht schneller bis zum Flughafen Fiumicino geschafft, dessen bin ich mir sicher.
Naja gut, wir haben`s überlebt und waren mehr als rechtzeitig zum Einchecken am Schalter der Germanwings. Mit 20minütiger Verspätung starteten wir und nach einem nicht gaanz so ruhigen Flug (es flog ja auch ein Mann, hihi), erreichten wir um 18.30 Uhr den Flughafen Stuttgart. Unsere spontane Entscheidung, den Kurzurlaub mit einem Musicalbesuch von Mamma Mia abzuschließen, scheiterte leider an der Tatsache, dass die Vorstellung bereits um 18.30 Uhr begonnen hatte, wie wir im SI-Centrum erfahren mussten. Also snackten wir nur noch eine Kleinigkeit an einem Burgerimbissstand und traten dann die Heimfahrt an.

Um kurz nach 22.00 Uhr waren wir wieder zuhause und ein wunderschöner Kurzurlaub war zu Ende. Rom in 1,5 – 2 Tagen ist – wie man sieht – zu schaffen, auch wenn man natürlich in der kurzen Zeit sich nur einen oberflächlichen Eindruck von den Kunstwerken und Monumenten dieser Stadt verschaffen kann. Im Nachhinein bin ich froh, dass wir die lange Wartezeit vor den Vatikanischen Museen auf uns genommen haben, denn einen allerersten Rombesuch ohne die Sixtinische Kapelle konnte ich mir irgendwie nie vorstellen. Um alles genau zu betrachten, vor allem natürlich in den Vatikanischen Museen, bräuchte man viel länger Zeit, aber was nicht ist kann ja noch werden – schließlich liegt im Fontana di Trevi eine Münze von uns!!